Die Kartoffel als Genussmittel und Heilpflanze

36. Welche Wirkstoffe enthalten die grünen Pflanzenteile der Kartoffel und die Blüten?

Blätter, Stängel, Blüten und ergrünte Knollen enthalten die Alkaloide Solanin, Cholin, Acethylcholin und Trigonellin (s. auch Frage 35). Diese auch in anderen Nachtschattengewächsen vorkommenden Substanzen können heftige Vergiftungserscheinungen hervorrufen, wie Übelkeit, Erbrechen, starken Durchfall, erweiterte Pupillen, Benommenheit, Schwindel, Krämpfe und sogar Atemlähmung. Grüne Teile der Kartoffel und Blüten sollten daher allenfalls äußerlich angewendet werden.

Kartoffelknollen mit einem Alkaloidgehalt von über 200 ppm (20 mg/100 g Frischmasse) sind gesundheitlich bedenklich, da sie über dem oberen zulässigen Grenzwert für Speisekartoffeln liegen (s. Kap. 3, Frage 15). Sie sind infolge Lichteinfluss meist teilweise oder vollständig ergrünt. Derartige Knollen haben einen bitteren Geschmack, der sich beschreiben lässt als ein sich langsam bildender, brennender, bleibender Reiz an den Zungenrändern und im Rachen, ähnlich der Empfindung von scharfem Pfeffer.



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