10 - Kartoffelrekorde
Alters-, Wachstums- und Preisrekorde

13. Wie alt sind die ältesten aus archäologischen Grabungen stammenden Kartoffelknollen?

Südamerika wird seit über 20.000 Jahren von Menschen besiedelt, die erst vor etwa 9.000 Jahren den Ackerbau aufnahmen. Wahrscheinlich wurde die Kartoffel vor etwa 4.000 Jahren zusammen mit dem Lama domestiziert. Dazu musste vor allem das Solanin beseitigt werden, der Giftstoff, der in allen Wildkartoffelarten enthalten ist. Die Andenvölker selektierten jahrhundertelang Knollen, die weniger bitter schmeckten. Auf den Feldern, wo Kartoffeln als typische Kulturfolger günstige Wachstumsbedingungen vorfanden, begann dann die Vermischung der Unterarten, aus der die großknollige Solanum andigena hervorging (s. Kap. 2, Frage 2).

Die ältesten aufgefundenen Kartoffelknollen sind chunos, gefriergetrocknete Kartoffeln, die fast 2.000 Jahre alt sind. Margareth Towle fand 1959 zwölf verkohlte Kartoffeln in den Ruinen von Häusern in Chiripa und Tiahuanako am Titicacasee und Pachacamac bei Lima. Sie stammen aus der sogenannten Formativepoche, der Zeit zwischen 750 v. Chr. bis etwa Christi Geburt. Von dort nahm die Kultur der Inka ihren Ausgang.

Die ursprünglichsten Kartoffelfelder findet man auch heute noch im eisigen Hochland um den Titicacasee, im südlichen Peru und nördlichen Bolivien sowie in den Hochtälern um Cuzco, der alten Inka-Hauptstadt.



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