Die Kartoffel in der Ernährung:
Die Ernährungsgewohnheiten

6. Welche Unterschiede gibt es im Kartoffelverzehr zwischen
Baiern und Nicht-Baiern?

In den westdeutschen Bundesländern sind in der "Nationalen Verzehrsstudie (NVS)" zwischen 1985 und 89 von über 23.000 Personen aller Altersstufen die Ernährungsgewohnheiten erhoben worden.

Eine Teilauswertung mit Blick auf die Ernährung der Baiern ergab, dass die Baiern nicht nur 40 % mehr Bier trinken als die übrigen Deutschen, sondern sie essen auch 20 % weniger Kartoffeln und Graubrot als die Nicht-Baiern. Dieser Erkenntnis entspricht ihr geringerer Ballaststoff-Verzehr, da beide Lebensmittel deutlich zur Ballaststoffzufuhr beitragen. Baierische Knödel bzw. fränkische Klöße und schwäbische Spätzle ersetzen in Bayern die in den nord- und ostdeutschen Bundesländern häufiger verwendete Beilage "Kartoffeln". Nur in Baden-Württemberg mit seiner "Spätzle-Kultur" werden noch weniger Kartoffeln gegessen als in Bayern.

Eine ballaststoffarme Ernährung ist aber vielfach zu fett, so dass die Personen, die wenig Kartoffeln essen, nicht selten Übergewicht haben (s. Frage 4). Ballaststoffe, also pflanzliche Gerüstsubstanz wie Zellulose, fördern die Verdauung und die Ausscheidung von Schadstoffen und mindern somit das Darmkrebsrisiko. Das Kotvolumen des Mitteleuropäers liegt nur bei 200 bis 400 g/Tag; Afrikaner scheiden hingegen 600 bis 800 g Kot/Tag aus. Dementsprechend tritt Darmkrebs in Europa relativ häufig auf, während er in Afrika praktisch unbekannt ist.



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