Die Kartoffel in der industriellen Verwertung

Stärke:
17. Wie wird Kartoffelstärke in der Papierindustrie verwendet?

Stärke und Stärkederivate werden in der Papierindustrie für die Papierleimung und die Oberflächenveredelung eingesetzt.

Bei der Masseleimung wird die Stärke dem Zellulosebrei vor der Blattbildung zugesetzt. Um das Faserbindungsvermögen der negativ geladenen Zellulose zu erhöhen, setzt man kationische (positiv geladene Stärke) zu (s. Frage 12). Dadurch wird die Reißfestigkeit des Papiers und sein Aufnahmevermögen für Füllstoffe und Druckfarben erhöht. Zur Herstellung von Kraftpapier und Pappe setzt man der Papierrohmasse hypochloridbehandelten Stärkecarbomyläthyläther zu, wodurch die Reißfestigkeit um mehr als das zehnfache gegenüber unbehandeltem Papier oder unbehandelter Pappe erhöht wird.

Zur Oberflächenleimung wird das Stärke-Produkt auf das sich bildende Blatt aufgesprüht, zur Oberflächenveredelung wird das fertige Blatt behandelt. Hierfür eignen sich Stärkederivate mit gutem Filmbildungsvermögen und hoher Bindungskraft, wie Stärkeäther (s. Frage 12). Durch Oberflächenleimung und -beschichtung werden sehr differenzierte Papiereigenschaften wie Glätte, Bedruckbarkeit, samtiges Aussehen, Abriebfestigkeit, Tintenaufnahme und Nassfestigkeit erzeugt. Extreme Anforderungen an die Nassfestigkeit von Haushaltspapieren oder Bioabfall-Beuteln können mit Stärkedialdehyd erfüllt werden.



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