Die Kartoffel in der industriellen Verwertung

Stärke:
9. Wie hoch wäre die Abwasserbelastung durch die Stärkeerzeugung aus Kartoffeln, wenn das Kartoffelfruchtwasser nicht als Dünger verwendet würde?

Die Abwasserbelastung durch Prozesswasser der Stärkeindustrie läge je 1000 Tagestonnen verarbeiteter Kartoffeln in der Größenordnung einer Stadt wie Köln mit rund 1.000.000 Einwohnern. Da die Tagesverarbeitungsleistung der deutschen Kartoffelstärkefabriken zwischen 1100 und 9400 t liegt, wäre eine derartig hohe Klärkapazität gar nicht bezahlbar. Der einfachste Weg war lange Zeit das Ausfaulen in Absetzteichen, was jedoch mit starker Geruchsbelästigung und Grundwassergefährdung verbunden war. Auch die Behandlung des Prozesswassers in Oxidationsgräben erwies sich als wenig umweltfreundlich, da die Mineralstoffe über den Vorfluter in die Flüsse und letztlich ins Meer gelangten, wo sie zur Eutrophierung beitrugen. Die düngende Verregnung oder Verteilung mit dem Güllefass auf landwirtschaftlich genutzten Flächen ist somit die einzige Lösung für das Abwasserproblem der Stärkeindustrie (s. Frage 8).



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