Die Kartoffel in der industriellen Verwertung

Stärke:
7. Wie wird Kartoffelstärke industriell gewonnen?

In der Stärkefabrik werden die Kartoffeln mit einer Wasserkanone entladen und gelangen über mit Stein- und Krautfängern ausgerüstete Schwemmrinnen in eine "Kartoffelwaschmaschine". Anschließend werden die sauberen Kartoffeln in einer "Sägeblattreibe" zerkleinert, wobei möglichst viele Zellen aufgerissen werden sollen, damit sich die Stärkekörner leicht herauswaschen lassen. Dem Reibsel wird sulfathaltiges Wasser zugesetzt, um es pumpfähig zu machen und eine Braun-Verfärbung durch das Enzym Tyrosinase (Melaninbildung) zu verhindern (s. Kap. 7, Frage 23). Vor der Gewinnung der Stärke wird das Kartoffelfruchtwasser (s. Frage 8) abgetrennt. Das im Fruchtwasser enthaltene physiologisch hochwertige Kartoffeleiweiß kann durch Hitzegerinnung gewonnen werden. Gleichzeitig wird so die Abwasserreinigung erleichtert, Frischwasser eingespart und Schaumbildung vermieden. Die Stärke wird mit 300 Liter Wasser je Tonne Kartoffeln im Gegenstromverfahren aus den Reibseln herausgewaschen und in einer Siebschleuder vom Kartoffelmark ("Pülpe") abgetrennt. Die nun vorliegende Feinstärkemilch enthält 11 bis 14 kg Stärke je 100 Liter. Sie wird nochmals gereinigt und in Zentrifugen auf einen Wassergehalt von etwa 40 % reduziert. Anschließend wird die Stärke in Schnellumlauftrockneren auf maximal 20 % Feuchtigkeit getrocknet.



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