Die Kartoffel und die Züchtung

2. Warum gibt es so viele Kartoffelsorten?

(s. Kap. 10, Frage 38)

Schon nach einer Kreuzungsgeneration ist die zukünftige Sorte fertig. Sie muss nur noch aus mehreren 10.000 Kartoffelstauden, die aus den Sämlingsknollen (s. Frage 1) heranwachsen, ausgelesen werden. Jeder Sämling kann somit Grundlage einer neuen Sorte sein. In den folgenden fünf Jahren wird auf die wichtigsten Werteigenschaften streng ausgelesen. Von ursprünglich 50.000 Sämlingsknollen bestehen 1 bis 3 die Wertprüfung des Bundessortenamtes. Die Chance eines Kartoffelzüchters, eine erfolgreiche Neukombination in den Handel zu bringen, ist aber wesentlich größer, als die eines Lottospielers, mit einer Wahrscheinlichkeit von 1 : 18.000.000 mit 6 Richtigen einen Millionengewinn zu machen. Dass es trotzdem mehr (erfolglose) Lottospieler und weniger (erfolgreiche) Kartoffelzüchter gibt, liegt daran, dass hier nur der vergleichsweise geringe Wetteinsatz zu erlegen ist, dort aber der überaus kostspielige Prüfungsaufwand für die Selektion der Zuchtstämme aufgebracht werden muss.



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