Die Kartoffel und die Züchtung

1. Welche Züchtungsmethodik wendet man bei der Kartoffel an?

Neue Sorten entstehen durch Züchtung, die in fünf grundlegenden Schritten abläuft:

  1. Festlegung des Zuchtziels,
  2. Auffinden von interessanten Merkmalsträgern,
  3. Erzeugung neuer Genkombinationen,
  4. Auslese von Zuchtstämmen, die Aussicht auf eine Sortenzulassung haben und,
  5. Vermehrung und Erhaltung dieser Sorten.

Die Kartoffel besitzt die seltene Eigenschaft, dass sie sich vegetativ über Knollen u n d generativ über Samen vermehren kann. Die übliche Züchtungsmethodik bei Kartoffeln ist daher, wie bei anderen Samenpflanzen (z.B. den Getreidearten), die Kombinationszüchtung, bei der zwei oder mehr Sorten oder Zuchtstämme mit interessanten Merkmalen miteinander gekreuzt werden, um die Merkmale, die auf die Eltern verteilt sind, in einer neuen Sorte zu kombinieren. Dies geschieht dadurch, dass einige vorher kastrierte Blüten der Mutterpflanze mit Pollen der Vaterpflanze bestäubt werden. Aus den sich entwickelnden Beeren gewinnt man die Samen (s. Kap. 2, Frage 6), die in Blumentöpfe aussät werden. Im Gewächshaus wachsen die Sämlinge heran und bilden die Sämlingsknollen. Der Vorteil gegenüber Pflanzen ohne vegetative Vermehrung ist, dass in der Kartoffelzüchtung eine einmal aufgefundene mischerbige (heterozygote) Kombination über die vegetative Knollenvermehrung ohne Aufspaltung genetisch konstant gehalten werden kann.



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