6 - Kartoffel-Lagerung
12. Wie kann man Kälteschäden im Kartoffellager vermeiden?
Langanhaltende Minustemperaturen der Außenluft können zu Kälteschäden an den Knollen führen. Folgende Situationen kann man häufig beobachten:
- Die Stapeltemperatur liegt bei 4 bis 6 °C und die obere Stapelzone ist
nass: Wenn keine Gebläse vorhanden sind, sollte Stroh aufgelegt werden. Auch Deckengebläse können die Temperaturschichten auflösen und damit der Kondensation entgegenwirken. Am wirksamsten ist es, die Belüftungsanlage für kurze Zeit in entgegengesetzter Richtung laufen zu lassen.
- Die Stapeltemperatur liegt unter 3 °C und die obere Stapelzone ist
nass: Ein Umluftofen (Warmluftgebläse) wird im Arbeitsgang aufgestellt und solange betrieben, bis die Temperatur in der oberen Stapelzone 4 °C erreicht. Die Gebläse der Belüftungsanlage sollten gleichzeitig in ständigem Umluftbetrieb laufen.
- Die Kartoffeln in der oberen Stapelzone sind zu warm, in der unteren zu kalt: Die Belüftungsanlage wird solange in ständigem Umluftbetrieb entgegengesetzter Laufrichtung gehalten, bis die Temperaturen ausgeglichen sind.
- Die Stapeltemperatur liegt nahe 0 °C: Ein Umluftofen mit Thermostat wird im Arbeitsgang aufgestellt. Der am Kabel befindliche Temperaturfühler wird auf den Betonboden gelegt und auf 0,5 °C eingestellt. Die Belüftungsanlage stellt man auf periodischen Umluftbetrieb von mindestens 2 mal 0,5 Stunden pro Tag.
Warme trockene Luft von 20 °C kann je Kubikmeter 17,3 g Wasser aufnehmen, kalte Luft von 0 °C nur etwa 4,5 g Wasser/m³. Daher ist eine kurzzeitige Durchlüftung des Lagers mit warmer Luft immer dann sinnvoll, wenn sich Schwitzwasser gebildet hat.
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