Die Kartoffel in Kunst und Literatur:
Kartoffeldenkmäler, Kultfiguren, Plastiken, Kartoffelmuseen, Pflanzenparks

167. Was haben Maria und Josef mit der Kartoffel zu tun?

Die Antwort liegt in der peruanischen Tradition, mit Kartoffelmehl zu modellieren.
So findet die Heilige Familie zusammen mit anderen Krippenfiguren aus getrockneten und gemahlenen Kartoffeln Platz in Schalen aus Gips und Ton. Fest zusammengefügt nennt man eine solche Krippe "Retablo". Seit jeher ist die Andenstadt Ayacucho eine Hochburg der "Retablisten", die diese Hausaltäre in allen Größen herstellen. Oft gestalten die Kunsthandwerker Hände und Füße ihrer Figuren überproportional groß:
ein Symbol für das einzige Kapital der Menschen in dem kargen Anden-Hochland. 

Seit 20 Jahren ist die Region Zentrum, der Bewegung "leuchtender Pfad": Der Guerillakrieg hat schon ungezählte Familien aus Ayacucho in die Elendsviertel der Hauptstadt vertrieben. Dem will ein Zusammenschluss von Künstlern entgegenwirken.
Unter dem Namen "IntiRaymi" führen sie Fortbildungen für junge Handwerker durch, vergeben Kredite und motivieren durch internationale Ausstellungen. Daneben unterhalten sie ein Waisenhaus. 

Die Benediktinermönche der Abtei Münsterschwarzach unterstützen "IntiRaymi" in der Hoffnung, dass die peruanische Kartoffelmehlkunst ebensolchen Anklang findet wie die Kartoffel, die vor mehr als 400 Jahren ihre Heimat in den Anden verließ.



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