Die Kartoffel in Kunst und Literatur:
Kartoffeldenkmäler, Kultfiguren, Plastiken, Kartoffelmuseen, Pflanzenparks

165. Wie wurde die Kartoffel in ihrer südamerikanischen Heimat künstlerisch dargestellt?

Wegen der fast vollständigen Zerstörung von Kunst und Kultur der altamerikanischen Indianerkulturen sind vor allem Grabbeigaben erhalten geblieben. Darunter sind auch Tonplastiken in Gefäßform, die Kartoffelknollen darstellen.

Die schönsten Beispiele sind an der Nordküste Perus gefunden worden; sie gehören in die frühe Chimú-Periode in die Zeit zwischen 200 und 500 n.Chr. Die Knolle bildet den Gefäßkörper, der, wie bei dem Grabgefäß aus Chimbote, mit plastisch vertieften Keim-augen der Kartoffel versehen ist. 

Eine heutige peruanische Kartoffelsorte, die papa amarilla, sieht ganz ähnlich aus wie dieses Gefäß. Die mit der Hand geformten Gefäße tragen meist einen bogenförmigen Henkel, der zugleich Handgriff und Ausguß ist. Neben dieser realistischen Darstellung der Kartoffel gibt es aus der frühen Chimú-Periode auch Grabgefäße mit Haupt- und Nebenknollen, die menschliche Gesichter darstellen. 

In der Inka-Kultur, in der die Chimú-Kultur aufging, findet man um 1200 nur noch einfache Kartoffelgefäße ohne Bemalung und ohne Gesichter.



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