Die Kartoffel in Kunst und Literatur:
T h e a t e r , M a l e r e i

57. In welcher Malerschule wird die Kartoffel geradezu verherrlicht?

In der Düsseldorfer Kunstakademie, deren Stil stark von Joseph B e u y s (1921-1986) geprägt wird, haben die Künstler ein gutes Verhältnis zur Kartoffel. So wie ihr Meister einst mit "Kunstwerken" wie der "Fettecke" Kunstestablishment und Kunstkritik auf den Arm nahm, ohne das sie es merkten, so sind auch die Kartoffelkunstwerke der Beuys-Schüler eher Ausdruck ihrer Phantasien und Neurosen als Ausdrucksmittel künstlerischen Schaffens. Beispiele sind die Kartoffelfotografien des Ehepaars Blume, die etwas zum Verhältnis zwischen Mann und Frau aussagen sollen oder ihre Schrift aus Kartoffelschalen (s. Frage 52).

Die fliegenden Kartoffeln von Werner R e u b e r konnte man früher in jedem Garten sehen.
In Kartoffelknollen wurden Enten- oder Gänsefedern hineingesteckt, an einem Stab aufgehängt, so dass sie sich im Wind bewegen. Sie dienten zur Abwehr von Vögeln. Die Phantasie des Künstlers deutet die fliegenden Kartoffeln als Zeichen für die Flüchtigkeit des Augenblicks.

Siegmar P o l k e s Kartoffelhaus aus Draht mit durchgesteckten Kartoffeln vermittelt dem Betrachter den Eindruck des Unbehaustseins.

Auch Pommes frites sind durch D. O t h o n i e l als frittierte Skulpturen oder klaffende Wunden der Liebe zu einem Kunstobjekt gemacht worden.



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