Die Kartoffel in Kunst und Literatur:
T h e a t e r , M a l e r e i

42. Wer malte ein blühendes Kartoffelfeld?

Wilhelm T r ü b n e r s (1851-1917) Kartoffelacker bei Weßling ist eines der wenigen Bilder, das blühende Kartoffelstauden zeigt. Das Bild entstand im Sommer 1876, als Trübner zum Malen in Weßling bei München war. Man sieht am Rande eines blühenden Kartoffelfeldes, dessen Dämme sich bis zum Waldrand am Horizont dahinschlängeln, bayerische Feldartillerie, die beim Manöver Kontakt mit einem "feindlichen" Posten aufnimmt.

Lovis Corinth, Schüler Trübners in München, schrieb über das Bild: "Er malte das Verpönteste, das man dem Münchner Malergeschmack zumuten konnte: moderne Soldaten in den krassesten Farben der Uniformen, und als Manövergelände bevorzugte er schon damals das ganz gemeine Kartoffelfeld, welches zu jener Zeit noch nicht besonders hoffähig war". Gemeint ist der Gegensatz zwischen der damals üblichen historisierenden Malerei und einem farbig gedämpften, zurückhaltenden Impressionismus, wie ihn Trübner, Corinth, Fritz Uhde und Max Slevogt in der 'Münchner Sezession' vertraten (s. Frage 43).



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