Die Kartoffel in Kunst und Literatur:
Lieder, Gedichte und Erzählungen

34. Wie wird die Kartoffel in Märchen dargestellt?

In zwei Märchen der Gebrüder Grimm wird die Kartoffel in Zusammenhang mit bescheidenen Mahlzeiten erwähnt:

In "Däumlings Wanderschaft" droht der kleine Däumling der Frau des Schneidermeisters, bei dem er in Lohn und Brot steht: '"Frau Meisterin, wenn Sie uns kein besseres Essen gibt, so gehe ich fort und schreibe morgen früh mit Kreide an ihre Haustür: Kartoffel zu viel, Fleisch zu wenig, Adies, Herr Kartoffelkönig!"'

In "Der Ranzen, das Hütlein und das Hörnlein" wünscht sich ein armer Wandersbursch, der in einen Zauberwald kommt, wenigstens einmal satt zu werden. Unter einem Baum findet er einen gedeckten Tisch. Nach dem Mahl nimmt er das Tischtuch mit, das ihn immer wieder mit guten Speisen sättigt. Im Wald kommt er nacheinander zu drei Köhlern, die ihn alle zu einer Kartoffelmahlzeit einladen: 'Bei Sonnenuntergang kam er zu einem anderen Köhler, der bei dem Feuer seine Abendmahlzeit bereitete. "Willst du mit mir essen?", sagte der rußige Geselle, "Kartoffeln mit Salz aber ohne Schmalz, so setz' dich nieder."' Jedesmal lehnt der Wanderer ab, und lädt seinerseits den Köhler zum Mahl ein, indem er ihn von seinem "Tüchlein deck dich" Gesottenes und Gebratenes mitessen läßt. Die Kunde von diesem Zaubertüchlein kommt auch dem König zu Ohren, der dem armen Wandergesellen seine Tochter zur Frau gibt. Doch die rümpft die Nase, denn "Hans Dumm" wünscht sich nichts anderes als eine Schüssel recht voll von Kartoffeln.



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