Kartoffelgeschichte und -Geschichten

42. Wer erfand die Kartoffelchips?

Es handelt sich bei der beliebten Knabberware um hauchdünn geschnittene Kartoffelscheiben, die in Pflanzenfett fritiert und dann in Salz und anderen Gewürzen (Pfeffer oder Paprika) gewälzt werden.

Die ersten Kartoffelchips wurden 1853 im Hotel Moon Lake House in Saratoga Springs, New York, vom Küchenchef George C r u m , einem Indianer, hergestellt. Er war gebeten worden, eine Beilage zu servieren, die "dünner als die normalen französischen Bratkartoffeln, die streichholzdünnen Pommes allumettes" sein sollte. Der Koch servierte noch dünnere Kartoffelstäbchen, doch auch die ließ der verwöhnte Gast zurückgehen. Aus Ärger schnitt der Koch nun so dünne Kartoffelscheiben, dass sie nach dem Frittieren mit der Gabel nicht mehr aufgespießt werden konnten. Doch der Gast verzehrte diese ersten Chips mit Vergnügen. Das neue Gericht hatte von Anfang an Erfolg und stand fortan als "Saratoga Chips" täglich auf der Speisekarte des Hotels. Innerhalb weniger Jahre entwickelte sich eine umfangreiche kommerzielle Produktion, zunächst in den häuslichen Küchen, wo ganze Familien mit der Herstellung und Verpackung von Kartoffelchips beschäftigt waren. Ab 1870 wurden Chips dann fabrikmäßig hergestellt. In den Südstaaten der USA verbreiteten sie sich erst in den 1920er Jahren. Findige Handlungsreisende verkauften sie aus dem Kofferraum ihres Autos. 

Heute konsumiert ein US-Amerikaner im Durchschnitt jährlich fast drei Kilogramm von "Crums Rache", den Kartoffelchips. Nach Deutschland kamen die Kartoffelchips erst mit den US-Soldaten nach dem 2. Weltkrieg. Daher haben die Kartoffel-Chips unsere Eßgewohnheiten noch nicht so stark beeinflusst, wie in den USA. Der Chips-Verzehr liegt in Deutschland erst bei 700 Gramm pro Kopf und Jahr (s. Kap. 3, Frage 1).



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