Kartoffelgeschichte und -Geschichten

15. Wer schrieb einen "Katechismus des Landbaus",
in dem für die Kartoffel geworben wird?

Es war der Pfarrer Johann Friedrich M a y e r (1719-98) aus den hohenlohischen Kupferzell, der als erster die Bedeutung des Kalks für die Verbesserung der Bodenfruchtbarkeit erkannte. Auf dem eigenen kleinen Pfarrgut experimentierte er mit Gipsdüngung, Klee und Kartoffeln. Sein 1773 erschienenes "Lehrbuch für die Land- und Hauswirthe" galt als der "Katechismus der Landwirtschaft".

Pfarrer Mayer, oft auch "der Gips-Mayer" genannt, war gefragter Ökonomie-Berater vieler umliegender Fürstenhöfe (der Grafen von Oettingen-Wallerstein und der Ansbacher Markgrafen). Die Kartoffel hatte er selbst zunächst nur zur Viehfütterung empfohlen, sich dann aber kundig gemacht,
"wie man sie kochen, schälen, mit Salz, zerlassener Butter, in der Fleischbrüh gekocht, mit einer Sauce übergossen, in Butter geröstet, als die besten Biskuit- und Mandeltorten zugerichtet, verspeisen könne, auch zu Branntwein, zu Puder, sogar zu Brod allein und mit Gerstenmehl gemischt zum besten Brod und Kuchen verbrauchen könne."



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