Die Kartoffel als Genussmittel und Heilpflanze

6. Wie schmecken Bananen im Vergleich zu Kartoffeln?

"Bananen schmecken wie kaltes Kartoffelpüree mit Süßstoff".
Mit diesem wenig appetitanregenden Vergleich versuchten Mütter und Väter in der bananenlosen Nachkriegszeit und in der ehemaligen "DDR" bei ihren Kindern, die den wirklichen mehlig-fruchtigen Bananengeschmack aus eigenem Empfinden nicht kannten, ein Verlangen nach dieser unerschwinglichen Tropenfrucht gar nicht erst aufkommen zu lassen.

Die Banane hat eine ähnliche Nährstoffzusammensetzung wie die Kartoffel. Die stärkereiche Frucht wird allerdings im Gegensatz zur Kartoffelknolle bei der Reife durch Stärkeverzuckerung süß und weich. Ihr Aroma wird von der Isovalerinsäure bestimmt, das Aroma der Kartoffel durch Zitronen- und Maleinsäure. Die süßen Obstbananen und die ähnlich wie stärkereiche Kartoffeln schmeckenden Mehlbananen, deren Stärke bei der Reife nicht verzuckert wird, liefern in den Tropen, in denen die Kartoffel aus klimatischen Gründen nicht angebaut werden kann, zusammen mit den Knollenfrüchten Maniok und Batate die Kohlenhydratbasis der Nahrung. Die Weltbananenernte liegt immerhin mit rund 80 Millionen Tonnen bei etwa einem Drittel der Weltkartoffelernte (s. Kapitel 10, Frage 1). Allerdings geht fast die gesamte Obstbananenproduktion von 50 Millionen Tonnen in die Industrieländer der Nordhalbkugel. In Deutschland liegt der Pro-Kopf-Verzehr von Bananen nach Äpfeln und vor Apfelsinen bei knapp 15 kg (Frischkartoffelverzehr: 44 kg/Kopf und Jahr).



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