Von sehr großem Einfluss auf die Qualität bei der Frischkartoffelaufbereitung ist die mechanische Belastung der Knollen durch Druck und Stoß. Daher sollte jeder Vermarkter von der Annahme über die Sortierung bis zur Abpackmaschine Anzahl und Höhe der Fallstufen überprüfen lassen. Fallhöhen unter 50 cm und der Fall Knolle auf Knolle oder Gummipolster/-segel sind anzustreben. Um die Ursachen von Beschädigungen bei der Kartoffelernte, -einlagerung und -aufbereitung aufzuspüren, verwendet man ein Messverfahren mit Elektronikknollen. Die 90 mm dicke, 290 g schwere und über 10.000 DM teure Knolle enthält drei Beschleunigungsmesser und einen Mikrochip, der Zeitpunkt und Stärke der Beschleunigungen aufzeichnet. Die elektronische Knolle läuft mit den "echten" Knollen durch einzelne Erntemaschinen oder komplette Aufbereitungsmaschinen. Bei der anschließenden Auswertung am Computer kann sie genaue Auskunft geben, an welcher Stelle in der Maschine sie besonders hart angefasst wurde. Diese Daten liefern wertvolle Hinweise für eine bessere Einstellung und Bedienung von Ernte- und Aufbereitungsmaschinen, aber auch für konstruktive Verbesserungen.
Die Messergebnisse der Elektronikknolle bestätigen, dass es vor allem darauf ankommt, dass die Kartoffeln innerhalb von Erntemaschinen, auf Transportbändern und in Aufbereitungsanlagen so wenig wie möglich frei fallen. Bewährt hat sich auch die Polsterung kritischer Stellen der Maschine mit Gummi. Transportbänder und Sortieranlagen sollten reichlich mit Kartoffeln gefüllt sein, weil sich die Knollen im Strom gegenseitig schützen.
Die Untersuchungen mit der Elektronikknolle liefern einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Kartoffelqualität, da Beschädigungen während Ernte und Aufbereitung zu den häufigsten Qualitätsmängeln bei Kartoffeln zählen.
zurück - Seitenbeginn - home