AckerGold ist die bedeutendste deutsche Markenkartoffel mit einem Bekanntheitsgrad von über 80 %. Sie ist so allgemein bekannt, dass viele Verbraucher sie als Sortennamen auffassen und nach der "Sorte" AckerGold fragen. Die Marke wurde 1972 von der Centralen Marketinggesellschaft derdeutschen Agrarwirtschaft (CMA) gegründet. Der Vertrieb erfolgt seit 1997 über die AckerGold-Vertriebs GmbH, die sich auf ein flächendeckendes Netz von 57 Versandhandels- und 75 Abpackbetrieben stützt. Die AckerGold-Anbauergemeinschaft, die aus rund 800 Kartoffelbau-Betrieben besteht, sorgt dafür, dass die Landwirte spezielle Anbaurichtlinien einhalten (wie z.B. die Einhaltung einer mindestens dreifeldrigen Fruchtfolge und der Verzicht auf Klärschlamm- und Gülledüngung). Alle Anbaumaßnahmen müssen lückenlos dokumentiert werden. Erstmals wird hier, ähnlich wie bereits bei Fleisch, für ein pflanzliches Produkt die gesamte Produktionskette vom Anbau über die Sortierung und Verpackung bis hin zur Vermarktung überwacht, um auf breiter Basis ein Gütesiegel für Kartoffeln einzuführen. Für die nötige Qualität, die über die Vorschriften der Handelsklassenverordnung (s. Frage 6) hinausgeht, sorgen Kontrollen der Abpackbetriebe im Zwei-Wochen-Rhythmus sowie 2500 Handelskontrollen.
AckerGold-Kartoffeln werden in den drei Kochtypen (s. Frage 10) mit jeweils regional festgelegten Sorten (auch für den ostdeutschen Geschmack) vornehmlich im 2,5-kg-Folienbeutel angeboten. Der Polyäthylen-Folienbeutel findet derzeit beim Verbraucher noch die größte Akzeptanz (s. Frage 9).- Als neues Marketinginstrument nutzt die CMA eine Art Bürgertelefon. Dabei können Verbraucher kostenlos direkt bei der Qualitätssicherungs-Abteilung der CMA ihre Erfahrungen mit AckerGold-Kartoffeln schildern.
Mit dem Werbeslogan "Das Gold der Erde" strebt die CMA einen Marktanteil über 10 % (entsprechend 100.000 t) an. Um eine derartige Werbekampagne durchführen zu können, zahlen die Landwirte derzeit 4 DM je Tonne AckerGold-Kartoffeln ein. Im Gegenzug erhält der Landwirt für seinen erhöhten Produktionsaufwand für die Markenkartoffeln einen saisonal gestaffelten Qualitätszuschlag von 40 DM/t in der Herbstsaison. Dieser Qualitätszuschlag wird auf den Endverbraucherpreis umgelegt.
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