Die Kartoffel auf dem Acker:
IHR ANBAU

19. Wann lohnt das Vorkeimen?

Vorgekeimte Knollen sollen zum Zeitpunkt des Legens 1 bis 1,5 cm lange, kräftige, elastische und sortentypisch ausgefärbte Lichtkeime haben. Im Pflanzkartoffelbau ist eine möglichst hohe Keimzahl erwünscht, damit viele kleine Knollen entstehen; bei Speisekartoffeln sollen es 6 bis 8 Keime sein, und bei Chips- und Pommes-frites-Kartoffeln 3 bis 5 Keime/Pflanzknolle, um den Anteil großfallender Ware zu erhöhen (s. Fragen 4 und 24). Die unterschiedliche Anzahl der Keime erreicht man durch Förderung oder Hemmung der "apikalen Dominanz" des Kronenauges (s. Fragen 8, 10, 11). Speisekartoffeln werden 4 bis 6 Wochen vorgekeimt, Frühkartoffeln auch bis zu 12 Wochen.

Mit dem Vorkeimen des Pflanzgutes werden die Entwicklungsbedingungen der Kartoffeln während der Vegetationszeit noch mehr verbessert, als mit dem Ankeimen (s. Frage 19). Im Frühkartoffelanbau wird durch das Vorkeimen eine Ernteverfrühung um bis zu drei Wochen angestrebt, da der Gelderlös im wesentlichen vom zeitigen Angebot schalenfester Marktware abhängig ist (s. Kap. 5, Fragen 17 und 20). Weitere Vorteile des Vorkeimens sind der frühere Wachstumsbeginn (s. Frage 8), ein zügiges Wachstum, wodurch der Unkrautwuchs besser unterdrückt und die Bodenfeuchtigkeit besser ausgenutzt wird, eine geringere Gefahr des Krautfäulebefalls durch die frühe Ernte, dadurch Einsparung von Pflanzenschutzmitteln und schließlich eine gleichmäßigere Auslastung der Kapazitäten der Verarbeitungs- und Abpackbetriebe.

Vorgekeimte Frühkartoffeln bringen 15 bis 20 % mehr Ertrag, weil sie eine längere Wachstumszeit haben und mehr Knollen ansetzen.



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