Die Kartoffel auf dem Acker:
PHYSIOLOGIE

9. Wie wird die Keimruhe vorzeitig gebrochen?

Die Keimung muss z.B. erzwungen werden, wenn bald nach der Ernte zwecks Pflanzgutanerkennung der Virusbefall der Knollen an den Keimstängeln festgestellt werden muss. Das Erzwingen der Keimung während der Knospenruhe setzt eine Zerstörung der Keimhemmstoffe voraus, damit sich die Reservestoffe in der Knolle umwandeln und zu den Augen (= Knospen) wandern können. Die Keimung kann beschleunigt werden durch

• Temperaturextreme:
  starkes Anwärmen der kalten Knollen auf 18 bis 20 °C;
• Verletzungen:
  Schütteln in einer Holzkiste oder Reizschnitt quer zur Längsachse der Knolle;
• Begasung mit enthemmenden Chemikalien:
  Äthylenverbindungen, wie Äthylenchlorhydrin + Di- + Tetrachlorkohlenstoff ("Rindite").

Durch diese Maßnahmen wird der Stoffwechsel der Knolle angeregt, und es kommt zu einem vorzeitigen Abbau der Hemmstoffe.

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