Die Kartoffel auf dem Acker:
BOTANIK

3. Was sind Kartoffelknollen, botanisch betrachtet?

Die Kartoffelpflanze (Solanum tuberosum) bildet an den Enden unterirdischer Ausläufer, den Sto-lonen, knollenförmige Verdickungen, die zu Speicherorganen heranwachsen. Botanisch betrachtet sind es Ausläufer- oder Sproßknollen, d.h., sie entstehen an Verzweigungen des Haupttriebs, die den Boden waagerecht durchwachsen. Gelangen die Ausläufer mit ihren Knollen ans Licht, so ergrünen sie, wodurch sie sich als sproßbürtige Organe zu erkennen geben, denn nur in ihren Zellen sind Chloroplasten enthalten. Es sind dies die Zellorganellen, in denen die Photosynthese abläuft. Wurzelzellen hingegen enthalten keine Chloroplasten. Daher ergrünen Wurzelknollen, wie Süßkartoffel (Ipomoea batatas) und Maniok (Manihot esculenta) im Gegensatz zu den Sprossknollen der Kartoffel nicht, wenn sie ans Licht kommen.

An der Kartoffelknolle sind zwei "Pole" erkennbar: der Nabel, der die Abbruchstelle des Stolons ist, und das Kronenauge am gegenüberliegenden Ende der Knolle. Auf der Knollenoberfläche befinden sich weitere Augen (Knospen), aus denen die Sprosse treiben (s. Fragen 4, 5). Schneidet man eine Knolle längs durch, so erkennt man einen etwas dunkler gefärbten Ring im Kartoffelfleisch. Es ist dies der Gefäßbündelring, der Nabel und Augen miteinander verbindet und die aus den Augen austreibenden Sprosse mit Nährstoffen und Wasser aus dem Knollengewebe versorgt.



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