Die Geschichte der Kartoffel im Fichtelgebirge

350 Jahre Kartoffelanbau im Fichtelgebirge

Die Fichtel-Wichtel-Hotels nehmen das Datum der 350. Wiederkehr des ersten planmäßigen Kartoffelanbaus im Fichtelgebirge und damit in ganz Deutschland zum Anlass, die "starke Knolle" ordentlich zu feiern. 
Kartoffelrezepte gibt es ja genug und leckere Beilagen dazu auch. Also werden im Jahre 1997 die Speisekarten dieser Betriebe um eine "Erdäpfel-Ecke" erweitert, das Speisenangebot damit um etliche Varianten bereichert.

Guten Appetit!

Seit dem 16. Jahrhundert war sie bekannt als wohlschmeckende Frucht und "geeignet, sich den Wanst damit zu füllen". Aus ihrer Heimat hatten die Spanier sie von ihren Eroberungszügen in Süd- und Mittelamerika nach Europa gebracht, und Friedrich der Große setzte sie in großem Umfang zur Ernährung seiner Soldaten und Preußen ein. Dabei begann die Geschichte der Kartoffel als Volksnahrungsmittel in Deutschland lange vor den bahnbrechenden Anordnungen des Preußenkönigs zuerst im Fichtelgebirge.

Vielleicht ist deshalb heutzutage auch Franken ein regelrechtes "Kartoffelland", finden sich hier doch unzählige leckere Variationen der Zubereitung, von Bratkartoffeln über Kartoffelgemüse bis hin zu den sorgsam nach alten Überlieferungen zubereiteten Kartoffelklößen. Rauh ist das Klima in diesem Landstrich ja schon immer gewesen.
Möglicherweise war dies der Grund, den Kartoffelanbau zu versuchen oder war es vielleicht die Reaktion auf schlechten Ernten?

Es muss jedenfalls so um 1647 gewesen sein, dass der Bauer Hans Rogler von einem Verwandtenbesuch im böhmischen Roßbach (bei Asch) einige dieser seltsamen Knollen mit nach Hause brachte. Ein holländischer Soldat hatte sie offenbar von seinen Reisen mitgebracht und der Familie überlassen. Die ersten systematischen Anbauversuche gelangen gut. 

1694 erzielten die Bauern einem alten Verzeichnis zufolge schon einen Jahresertrag von 1300 Zentnern, das entspricht 6,5 Tonnen!! Im 18. Jahrhundert breitete sich die Kartoffel in der Markgrafschaft Bayreuth kräftig aus. Friedrich der Große erließ 1754 bis 1756 die Anordnungen, dass "der 15. Teil des Bodens" mit Kartoffeln anzupflanzen sei und leitete damit den Siegeszug der "Bauerntrüffel" ein. 
Der kleine Ort Rehau gedenkt heute seiner Kartoffelpioniere mit einem Denkmal im Ortsteil Pilgramsreuth.



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