Die Kartoffel dürfte eine der meist gegessenen Pflanzen sein. Von daher besitzt ihr Einfluß auf unsere Gesundheit eine ganz besondere Bedeutung.
1. Sind Kartoffeln gesund?
Ja.
Kartoffeln sind nahrhaft und reich an Vitaminen. Für viele Verbraucher
sind sie der wichtigste Lieferant von Vitamin C. Außerdem enthalten Kartoffeln
weitere wertvolle Nährstoffe. Eine Portion von 300 g (drei bis vier) gekochten
Kartoffeln je Tag deckt ein Viertel unseres täglichen Bedarfs an Eiweiß,
Eisen, Vitamin B und im Schnitt auch die Hälfte des Bedarfs an Vitamin
C.
2. Mit welchen anderer Gemüse sind die Mengen an Nitratgehalte der Kartoffel im Normalfall (bei
vergleichbarer Düngung) vergleichbar?
Die Nitratgehalte der Kartoffel sind
in der Regel niedriger als die von
200 mg/kg | Kartoffeln, grüne Erbsen, Paprika, Tomaten |
500 mg/kg | Blumenkohl, Brokkoli, Gurken, Zwiebeln |
1000 mg/kg | Brechbohnen, Weißkohl, Rotkohl, Wirsing, Möhren |
2500 mg/kg | Endivie, Sellerieknolle, Petersilie (Blatt), Porree |
> 2500 mg/kg | Rote Beete, Radieschen, Sellerie, Salat, Spinat |
3. Passen Kartoffeln zum Ernährungstrend?
Kartoffeln sind eine Quelle für Stärke,
Vitamine und Ballaststoffe. Dabei enthalten sie kein Fett. Es hat also seinen Grund, dass sie ihren Platz in der modernen Ernährung
einnehmen. Ernährungsexperten empfehlen, sie regelmäßig auf den Speiseplan zu setzen.
4. Machen Kartoffeln dick?
Kartoffeln machen keineswegs dick. Ihre Knolle besteht zu fast 80 Prozent aus Wasser. Sie
enthält kein Fett und von daher auch kaum Kalorien. Im Vergleich dazu: Reis enthält
ungefähr doppelt so viele Kalorien.
5. Enthalten Kartoffeln schädliche Mengen an chemischen Rückständen?
Nein, die Kartoffel enthält in der Regel keine Rückstände an chemischen Mitteln. Pflanzenschutzmittel werden
auf das Kartoffelkraut gespritzt und gelangen mit der Knollen nicht in Berührung. Für die Knollen
selbst
setzen die Bauern lediglich während der Lagerung Substanzen gegen vorzeitiges Keimen oder Pilzbefall
ein. Kleine Reste dieser Mittel können auf der Schale zurückbleiben. In die
Kartoffel selber dringen sie jedoch nicht ein. Kartoffeln sind also frei von
chemischen Rückständen.
6. Werden Kartoffel zur Lagerung radioaktiv bestrahlt?
Nein, die Kartoffeln werden auf keinen Fall mit radioaktiven Strahlen {wie etwa Gammastrahlen)
behandelt, damit sie länger haltbar bleiben. Das ist gesetzlich verboten.
7. Kann der Nitratgehalt von Kartoffeln schädlich für die
Gesundheit sein?
Nein, der Nitratgehalt von Kartoffeln ist sehr viel niedriger als der verschiedener Gemüse und Kräuter,
wie zum Beispiel der von Salat, Spinat oder Sellerie. Eine Person mit 70 Kilogramm Körpergewicht müsste mehr als
sechs Kilogramm Kartoffeln pro Tag essen, um eine schädliche Nitratmenge zu sich
zu nehmen. Um den Nitratgehalt in Kartoffeln noch weiter zu verringern, setzen die Bauern bei der
Düngung immer weniger Stickstoff ein.
8.Enthalten Kartoffeln natürliche Giftstoffe?
Ja, wie in fast allen natürlichen Nahrungsmitteln so kommen auch in Kartoffeln natürlicher Giftstoffe
in sehr geringe Mengen
vor. Diese Stoffe sind die natürlichen Abwehrkräfte der Kartoffelknolle gegen
Krankheiten und Schädlinge. Für den Menschen sind sie aber ungiftig.
9. Was ist
Solanin? Ist die Menge an Solanin in Kartoffeln schädlich für die menschliche Gesundheit?
Solanin ist der bekannteste natürliche Giftstoff der Kartoffeln. Die geringe Konzentrationen an
Solanin ist jedoch für die menschliche Gesundheit nicht schädlich. Grüne Kartoffelstellen enthalten
jedoch eine höhere Konzentration an Solanin. Diese grünen Flecken sollten deshalb herausgeschnitten werden.
10. Können geschälte Kartoffeln längere Zeit im Wasser liegen
bleiben?
Nein, das ist nicht gut für ihre Qualität. Sie verschlechtert sich
in Wasser. Vor allem verlieren die Knollen dann das wertvolle Vitamin C.
11. Was ist besser: Kartoffeln mit der Schale zu kochen und später zu pellen oder erst zu schälen
und dann in Wasser zu kochen?
Zum Erhalt des Vitamin C ist es besser, Kartoffeln in der eigenen Schale zu kochen. Auf diese Weise geht
weniger dieses wertvollen Vitamins verloren. Wenn jedoch geschälte
Kartoffeln in nur wenig Wasser gekocht oder gedämpft werden, bleiben ihnen die meisten Vitamine
erhalten.
12.Müssen Kartoffeln
zuerst gewaschen werden, wenn sie mit Schale gekocht werden?
Ja, es ist wichtig, Kartoffeln gut zu waschen, denn auf ihrer Schale können sich Rückstande
von Keimhemmungsmitteln befinden. Diese Mittel sollen das Keimen von Kartoffeln während der
Lagerung verhindern. Reste befinden sich eher auf lange gelagerten Kartoffeln bzw.
auf Kartoffeln der vorherigen Ernte, die dann im Frühjahr verkauft werden. Bei Kartoffeln der neuen
Ernte, die im Frühjahr und Sommer in den Läden ausliegen, sowie bei Kartoffeln der Haupternte
in den Monaten September bis Dezember, sind solche Rückstande unwahrscheinlich.
Die Konzentration der Reste der Keimhemmungsmittel auf der Schale ist ohnehin nur gering.
Auf der Schale von in Betrieben ökologischer Erzeugerringe angebauten Kartoffeln
finden sich grundsätzlich keine Keimhemmungsmittel.
13. Kann man das Wasser des Kochens von Kartoffeln weiterverwenden?
Nein, es ist das Beste, dieses Kochwasser abzugießen. In ihm könnten geringe Mengen an
Solanin oder Nitrat zurückbleiben.
Demnächst geht es hier weiter mit den Antworten.
Also: Reinschauen lohnt sich!